Federzeichnung "Tote französische Pferde"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die unten rechts mit „Loupi Juni 1940 Aug Hofer“ lokalisierte, datierte und signierte Sepia-Tuschfederzeichnung entstand im von der deutschen Wehrmacht besetzten Aquitanien in Loupiac, südöstlich von Bordeaux: Detailliert zeigt August Hofer den Blick von Westen auf die romanische Kirche Saint-Pierre, während vier Pferdekadaver im Vordergrund das Motiv dominieren. Da der Künstler auf der Rückseite des Blattes den Titel „Tote französische Pferde“, „Preis: RM 115,-“ und seine Anschrift „August Hofer Augsburg Neidhartstr. 23/II“ vermerkte, hatte er die Zeichnung wohl zu einer Ausstellung eingereicht. Das Papier trägt eine Herstellerprägung, eine stilisierte Lilie im Oval über „Fortiter“ in Versalien. August Hofer (1899–1981) zählt zu den Malern der Verschollenen Generation, die im Stil des Expressiven Realismus arbeiteten. Besonders der Holzschnitt spielte eine bedeutende Rolle in seinem Werk. Nach einer handwerklichen Malerausbildung bei seinem Vater und der Teilnahme am Ersten Weltkrieg ließ sich der Autodidakt 1922 in Augsburg als „Kunstmaler“ nieder und nahm regelmäßig an Ausstellungen teil, bis er mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen wurde. 1946 konnte er in Augsburg an seine künstlerische Tätigkeit anknüpfen. 1955 übersiedelte er nach Zusmarshausen, behielt aber noch rund zehn Jahre sein Atelier in Augsburg bei.